Das Dorf Jordãozinho umfasste 79 Parzellen und einen Hauptplatz, sein Gesamtterrain umspannte 2.970 Hektar. Hier wurden Donauschwaben aus dem dritten und aus dem vierten Transport untergebracht. 439 Ansiedler aus 79 Familien stammten aus Syrmien (70,9 Prozent), davon kamen 16 Familien aus Illatscha, sowie aus Slawonien (27,8 Prozent), davon waren 25 Familien aus Jarmina. Bevor die neuen Siedler ihre Häuser beziehen konnten, mussten sie noch einige Wochen in den Baracken verbringen. Am 28. Oktober 1951 war in Jordãozinho die Verlosung der ersten 30 Häuser. Michael Moor bemühte sich dabei, noch einige Maurer zum Bau der Sparherde anzuwerben, denn ohne diese konnten die Ankömmlinge nicht einziehen, da es in Jordãozinho keine Gemeinschaftsküche gab.
In allen Nebendörfern wurden im Dorfzentrum auf den kleineren Parzellen jeweils ein Schmied, ein Wagner und ein Sattler angesiedelt und es wurden sowohl die Gemeinschaftseinrichtungen wie das Verwaltungsgebäude, das Klubheim, der Konsumladen, das Gasthaus, die Schule und die Kirche als auch genossenschaftseigene Magazine und Maschinenschuppen errichtet. In Jordãozinho gab es des Weiteren noch eine Mechanikerwerkstätte, Schuhmacher, Schneider, Tischler, Zimmerer, Fleischhauer, Friseur sowie vier Reismühlen.
Fahrzeuge waren weder für private noch für betriebliche Zwecke ausreichend vorhanden. Jedes Dorf aber hatte Ende Dezember 1951 eine Genossenschaft mit einem Maschinenpark. Einige von der Europahilfe zur Verfügung gestellte Deutz-Traktoren wurden im 2. Dorf gemeinschaftlich zum Anbau der ersten Ernten verwendet. Die Dorf-Tankstelle wurde 1959 errichtet.
Die Bauern aus Jordãozinho bekamen – da bei der Verlosung zu wenig Land vorhanden war – zusätzlich noch einen Waldbesitz im Ausmaß von 10 Prozent ihrer Betriebsfläche als Ersatz.
Illustrative Zeichnung nach dem Originalplan der Topographieabteilung der Genossenschaft Agrária
Verwenden Sie die Karte unten, um durch das Dorf zu surfen, oder die Suche, um die Familie zu finden:
*D = Druschplatz